Am vergangenen Wochenende traf sich die Fraktion von B90/Die Grünen mit Gästen zur Beratung des Haushalts 2026 für die Stadt Erlensee.

Obwohl schon im Vorfeld klar war, dass sich die finanzielle Lage der Stadt alles andere als positiv darstellt, haben die Teilnehmer in der Sitzung darum gerungen, grüne Akzente im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, in der Mobilitätswende, der Vereinsförderung und vielen anderen Bereiche zu setzen.

Besonders kritisch, weil nicht seriös gegenfinanziert, sehen die Grünen die wiederholte Durchführung der „Erlenseer Kulturnächte“. Schon in den Jahren 2024 und 2025 hatte sich ein hohes Defizit ergeben, das durch die Erhöhung der Grundsteuer A und B sowie Einsparungen im sogenannten freiwilligen Bereich aufgefangen werden musste. Die Grünen waren sich darin einig, dass derart finanziell aufwändige Aktionen nicht auf dem Rücken der Erlenseer Bevölkerung ausgetragen werden dürfen, zumal wegen der Eintrittspreise und der Auswahl der Künstler ein breites Interesse der Bevölkerung nicht generiert werden konnte.

Die Fraktion von B90/Die Grünen wird folgende Anträge in die Haushaltsberatungen für das Jahr 2026 einbringen.

• Bezuschussung von Regentonnen
• Bezuschussung von Habitatsbäumen
• Prüfung der Einführung der Grundsteuer C, um Anreize für die Wohnbebauung innerörtlicher Flächen zu schaffen
• Neukonzeption der Erlenseer Kulturnächte: Weg von zu großen Veranstaltungen, hier in Erlensee, hin zu Kulturveranstaltungen für alle Bürgerinnen und Bürger.
• Schaffung von Plätzen und Treffpunkten für Jugendliche und junge Erwachsene

Renate Tonecker-Bös, Fraktionsvorsitzende B90/Die Grünen ist davon überzeugt: „Klima- und Umweltschutz muss auch weiter eine hohe Priorität für unsere Stadt haben. Daher muss die Politik und die Verwaltung auf diesem Weg vorangehen, und nicht den Bürgern diese Frage allein überlassen“. Und weiter: „Wir tun viel für unsere Kinder, und sollten darüber hinaus mehr für die Jugend tun. Insbesondere fehlen freie Räume, die Jugendliche und junge Erwachsene selbst gestalten und nutzen können.“

Die Diskussionen gingen aber über den Haushalt 2026 hinaus, denn Politik ist ja nicht nur Haushalt und Haushaltsrecht. So wurde auch intensiv darüber diskutiert, wie hier in Erlensee ein dauerhafter Bürgertreff entstehen kann. Natürlich freuen sich alle über die Möglichkeit, die Alte Kita am Rathaus nutzen zu können. Und alle wissen auch, dass das keine dauerhafte Lösung ist. Von daher möchten die Grünen an einer Konzeption mitarbeiten, die alle Eventualitäten in Betracht zieht: Nutzung der alten Kita am Rathaus, Nutzung der Container in der Kita im Sandweg, Nutzungsmöglichkeiten der ev. Kirchenräume in Langendiebach und alles, was im ehemaligen Bittner-Haus hoffentlich angeboten wird, um nur einige zu nennen.